2016 Marsch nach Eining

 


 

Nun war es endlich soweit. Das Römerfest „Abusina“ im Kohortenkastell der Cohors III Britannorum (unter Caracalla wie wir mit dem Beinamen Antoniniana) in Eining, quasi unsere „Hausnummer“ öffnete im August seine Pforten für historische Darsteller, Händler und Besucher. Die Route war ausgekundschaftet, alle die sich das mal antun wollten soweit vorbereitet.
Man muss an dieser Stelle sagen, dass unser Verein und vor und nach ihm viele andere bereits Marschprojekte unterschiedlichsten Umfangs unternommen haben. Es ging uns hier nicht darum neue, bahnbrechende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Experimentalarchäologie zu gewinnen, sondern den eigenen Erfahrungsschatz um diese Anstrengungen zu bereichern. Nach dem Motto, „Je mehr du selber gemacht hast, desto mehr kannst Du auch glaubwürdig rüberbringen“ – also der Kern unseres Vereins-Daseins.

 


Von Regensburg nach Eining sind es zu Fuß an der Donau entlang etwa 35 Kilometer, ein bisschen mehr als den Legionären damals als Tagesleistung abverlangt wurde. Nun wurde an anderer Stelle schon erwähnt, dass wir alles faule, wetterscheue und kaum belastbare Studenten sind/waren, weshalb wir uns den Luxus gönnten, die Strecke zu halbieren und bei Kelheim ein Nachtlager aufzuschlagen. Dies hatte noch einen weiteren Grund, denn nach den ungewohnten Marschstrapazen wurde von uns, wie von allen anderen Akteuren in Abusina Eining erwartet, dass wir 3-4 Tage lang einen straffen Dienst verrichten, was schwerfällt wenn man fußkrank und wundgelatscht delirierend tagelang im Zelt liegen muss.
Wir marschierten also am Donnerstag in der Frühe los. 5:00 Uhr war Treffpunkt, Einkleiden bis 5:05 … und um 6:00 konnten wir los. Rechtzeitig mit dem nun einsetzenden Regen.

 

 

Als Sanitäter, Flickschuster, Streckenposten und Trostpflaster-Verteiler begegnete uns an ausgemachten Stellen auf dem Marsch unser Evocatus Florian. Pünktlich um 8:30 gabs die erste wohlverdiente Erfrischung von innen im Landgasthof Perzl – von außen waren wir bereits gut durchtränkt. Kurz darauf ging es weiter und wir kamen mittags etwa 20 km vom Startpunkt weit am Kelheimer Spitz an. Die Zelte waren schnell aufgeschlagen, ein Feuerchen geschürt und die wunden Füße in der Donau gekühlt. Um 4:00 Uhr am nächsten Morgen wurde geweckt, um 5:00 abmarschiert, denn man erwartete uns um 10:00 zum Einmarsch und Vorstellen der Gruppen in Kelheim. Wider Erwarten waren wir reichlich zu früh, der ganze Aufmarsch verzögerte sich, wir hatten demnach massig Zeit uns frisch zu machen um nicht humpelnd einzumarschieren.

 


Zum Fest selbst bleibt kaum viel zu sagen, unser kleines Lager wurde wie gewohnt, mit Schmiede, Küche, Schusterei, bezogen und es gab über die Tage viel zu tun. Man kam aus dem ganzen Antreten, Erzählen, Exerzieren bis zum Ende der Veranstaltung nicht heraus. Um eine tolle Erfahrung, ein paar Striemen, Blasen, Sonnenbrand, verschwitzte und verdreckte Klamotten reicher beendeten wir unseren Auftritt und bewaffneten uns für die stets umfangreiche Nachbereitungsphase mit Seife, Besen, Schleifpapier und Öl. Abusina Eining 2016 war geschafft.